Dr. Gabe Mirkin erfand 1978 die PECH-Regel, die zur Behandlung von Muskelkater und Schmerzen angewendet und sehr populär wurde. Die Pech-Regel nach Verletzungen sollte jedem bekannt sein:
Pause – Eis – Compression – Hochlagern.

Dr. Gabe Mirkin zieht nun seine damalige Empfehlung zurück und korrigiert diese Regel, in dem er das EIS aus der Regel streicht. Der Bestsellerautor zeigt auf, dass das Kühlen mit Eis mehr schadet als nützt, dass Kühlung und Eis möglicherweise die Heilung gar verzögern. 

So kam beispielsweise eine Studie mit dem Titel “What Is the Evidence for Rest, Ice, Compression, and Elevation Therapy in the Treatment of Ankle Sprains in Adults?” zum Schluss, dass “randomisierte kontrollierte Studien keine ausreichende Evidenz liefern, um die Wirksamkeit von PAUSE-, EIS-, COMPRESSION- und ELEVATION (Englisch: RICE) bei akuten Knöchelverstauchungen bei Erwachsenen zu bestimmen”.

Auf seinem Blog schreibt er: “Trainer haben jahrzehntelang meine ‘PECH’-Richtlinie benutzt, aber jetzt scheint es, dass sowohl Eis als auch völlige Ruhe die Heilung verzögern können. 

Er schreibt auch, dass das Eis die Kraft, Geschwindigkeit, Ausdauer und Koordination verringert und heilende Zellen daran hindert, in verletztes Gewebe einzudringen.”

Alles, was die körpereigene Immunreaktion mindert, verzögert auch die Muskelheilung.  So kann die Heilung beispielsweise verzögert werden durch:

– Cortison-ähnliche Medikamente

– fast alle schmerzstillenden Medikamente, wie z. B. Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAR) wie Ibuprofen (Pharmaceuticals, 2010;3(5))

– Immunsuppressiva, die z. B. häufig zur Behandlung von Arthritis, eingesetzt werden

– das Auflegen/Auftragen von Kühlpackungen oder Eis

– alles andere, das die Immunreaktion auf Verletzungen blockiert.

Eis wird oft als kurzfristige Behandlung verwendet, um z. B. verletzten Fussballern zu helfen, wieder ins Spiel zu kommen. Die Kühlung kann helfen, die Schmerzen zu verringern, aber es beeinträchtigt die Kraft, Geschwindigkeit, Ausdauer und Koordination des Athleten (Sports Med, 28. November 2011). In einem Bericht wurden bei einer Literaturrecherche 35 Studien über die Auswirkungen der Kältebehandlung gefunden. Die meisten Studien wendeten eine Kühlung über mehr als 20 Minuten an und berichteten, dass unmittelbar nach der Kühlung eine Abnahme von Kraft, Geschwindigkeit, Leistung und Beweglichkeit beim Laufen auftrat.

Das Auftragen von Eis auf verletztes Gewebe führt dazu, dass sich die Blutgefässe in der Nähe der Verletzung verengen und den Blutfluss, der die heilenden Zellen der Entzündungsreaktion einbringt, unterbrechen (Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc, online veröffentlicht am 23. Februar 2014). Die Blutgefässe öffnen sich erst viele Stunden nach dem Auftragen des Eises wieder. Dieser verminderte Blutfluss kann dazu führen, dass das Gewebe durch die verminderte Durchblutung abstirbt und sogar bleibende Nervenschäden zurückbleiben.

Hier einige von Dr. Gabe’s Empfehlungen:

  • Wenn Sie verletzt sind, hören Sie auf zu trainieren.
  • Wenn Sie starke Schmerzen haben und Sie sich nicht bewegen können, durch eine Verletzung verwirrt sind oder auch nur kurzzeitig das Bewusstsein verloren haben, sollte überprüft werden, ob Sie eine medizinische Notversorgung benötigen.
  • Offene Wunden sollten gereinigt und kontrolliert werden. Lagern Sie das verletzte Körperteil hoch, wenn möglich über Herzhöhe, um die Schwerkraft zu nutzen und die Schwellung zu minimieren.
  • Wenn sich die Verletzung auf Muskeln oder andere Weichteile beschränkt, kann ein Arzt, Trainer oder Betreuer einen Kompressionsverband anlegen. Da das Auflegen von Eis auf eine Verletzung nachweislich schmerzlindernd wirkt, ist es akzeptabel, eine verletzte Stelle unmittelbar nach der Verletzung kurz zu kühlen. Sie können das Eis bis zu 10 Minuten lang auflegen, 20 Minuten lang pausieren und die 10-minütige Anwendung ein- oder zweimal wiederholen. Es gibt keinen Grund, Eis später als sechs Stunden nach einer Verletzung aufzutragen.
  • Bei kleineren Verletzungen können Sie in der Regel am nächsten Tag mit der Rehabilitation beginnen. Sie können sich bewegen und die verletzte Stelle belasten, solange die Bewegung die Schmerzen und Beschwerden nicht verstärkt.
  • Nehmen Sie Ihren Sport wieder auf, sobald Sie dies ohne Schmerzen tun können.

Akupunktur und Rehabilitation

Akupunktur trägt zur Wiederherstellung normaler Muskelfunktion bei und stimuliert die Muskelregeneration. Akupunktur hat auch eine durchblutungsfördernde und entzündungshemmende Wirkung, die Patienten hilft sich schneller zu regenerieren.